Das Motto heisst: Jede Stimme zählt
Die Gesangsformation «Nameless» probt für ein Konzert in der reformierten Kirche Aarburg.
Heidi Bono (Zofinger Tagblatt)
Eine überaus engagierte Gruppe, bestehend aus sieben Frauen und fünf Männern, probt einmal mehr intensiv für einen Auftritt. «Nach einer längeren Pause sind wir wieder da», sagt allen voran die musikalische Leiterin Daniela Meyer. Vor über 20 Jahren hätten sie zu zweit an Hochzeiten gespielt. Nach und nach kamen weitere singbegeisterte Frauen und Männer dazu. Später seien sie angefragt worden im Bärenkeller in Aarburg zu singen. «Als es darum ging, den Namen der Gruppe zu nennen, damit man uns vorstellen konnte, hatten wir keinen». Daraus – eigentlich aus der Not -entstand der Name «Nameless». Und so heissen sie seit mehr als fünfzehn Jahren.
Stimmvolumen
Die aktuelle Gruppe singt mit einem grossen Stimmvolumen. Dann natürlich auch mit viel Herz und dies bei bis zu sechs-stimmigen Acapella-Stücken. «Wir sind auch in der Lage, uns selber mit Klavier, Gitarre, Percussion und Querflöte zu begleiten», erwähnte Daniela Meyer. Gesungen werde so ziemlich alles, was irgendwie speziell sei. Die Stücke verschiedenster Künstler werden von der musikalischen Leiterin kreativ bearbeitet und auf die Gruppe zugeschnitten. „Sie schreckt auch nicht vor Eigenkompositionen zurück“, berichten einzelne Mitglieder. „Manchmal überrascht sie uns spontan mit einem neuen, klangvollen Stück, welches Sie über Nacht geschrieben hat“. Dies wird dann auch prompt einstudiert und in kürzester Zeit entstehen die schönsten Harmonien.
Geprobt wird jeden Montag um 20.15 – und dies mit viel Elan und auch Witz – in der reformierten Kirche in Aarburg. Einige aus der Gruppe stammen aus dem Städtchen, leben noch heute dort oder nehmen teil, weil sie mit jemandem aus dem Chor befreundet sind.
Probebesuch
Ein tolles Erlebnis war dann auch der Probebesuch am Sonntag. Weil die Kirche besetzt war, musste ausgewichen werden ins reformierte Kirchgemeindehaus. Aber auch dort ging es überaus spannend zu und her. Immer wieder wurden spontan musikalische Einfälle ins Spiel gebracht. Manchmal entstanden so sogar Ideen für ein neues Arrangement. «Jede Stimme zählt», sagte Daniela Meyer. Jede Person in der Gruppe verfüge über eine einzigartige, unverkennbare Stimme. «Wir sind auch stolz auf die Steigerung der gesanglichen Leistung in den letzten Jahren», sagten alle aus der Gruppe. Das animiere noch mehr neue und anspruchsvolle Stücke einzustudieren.
Willkommen
Das Konzert trägt den Titel «WELCOME». Jeder einzelne Buchstabe präsentiert ein anderes Thema. Unter dem «W» werden Stücke gesungen, die alle ein «Willkommen» darstellen. Mit dem «E» soll dann das «Erwachen» besungen werden und einstimmen auf alles Neue. Dabei wird jedes der Themen durch philosophische Gedanken unterstützt, welche Chormitglied Eliane Stalder speziell für diesen Anlass verfasst hat.
Welche Themen die anderen Buchstaben zeigen, wird an dieser Stelle vom Chor noch nicht verraten. Sicher ist aber, es erwartet Sie ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm. „When I’m gone“ aus dem Film „Pitch Perfect“ oder „Hello, Goodbye“ von den Beatles sind nur zwei der unzähligen Songs dieses Konzertes. Auch wer lieber Mundartlieder hört, kommt mit dem „Swiss Medley“ auf seine Kosten.
«Nameless in Concert: Samstag, 21. September 2019 um 20 Uhr, Sonntag, 22. September 2019 um 17 Uhr. Türöffnung jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn (Cüplibar). Eintritt frei: Türkollekte
NAMELESS: Der Traumfänger in der Kirche Aarburg
Träume können schön oder aber auch nur Angstträume sein. ...
Manchmal überwiegen letztere. Man möchte sie also möglichst schnell vergessen.
Der Aarburger Chor NAMELESS hatte beschlossen, Träume mit verschiedensten Liedern wahr und schön zu machen. Die muss man natürlich dann festhalten. Es wurde somit ein Traumfänger
geschaffen, der von Markus Herrmann samt einer realistischen Kulisse souverän dargestellt wurde: Requisiten, die Markus Herrmann in der Familie zusammengesucht hat: Echtes altes Nachthemd, lange
Unterhosen, Wollsocken sowie die obligate weisse Zipfelkappe mit Bommel. Dazu kamen die entsprechenden Möblierungen: Ein altes Eisenbett, Nachttisch mit Nachthafen und ein Schreibpult mit Kerze
samt Schreibmaschine, Modell 1946.
Da die Träume meist schnell vergessen werden, was gut oder schlecht sein kann, beschliesst der Traumfänger, sie festzuhalten. Dazu muss er natürlich in der Nacht mehrfach aufstehen und in die
Tasten greifen. Nach dem Zubettgehen und einem Schlaflied kommen die ersten Träume, unter anderem zu „What heavenly music“, „Heast as net“ „True Colours“ und „ Fields of Gold“. Der Traumfänger
wacht auf und tippt seinen Traum in die Tasten der alten Maschine. Der Schaukelstuhl und ein Buch sollten ihn wach halten, er schläft aber wieder ein und träumt zu Volksliedern wie „Luegid vo
Bärg und Tal“, „ Anneli“ und einem „Swiss medley „ Auch das wird festgehalten. Der Traumfänger träumt in seim Schaukelstuhl weiter, geht dann aber doch wieder ins Bett . Jetzt träumt er von einer
Pop Party mit u.a. „I am your fool tonight“, „Ding a Dong“, „The scat calypso“. Plötzlich läutet aber dann der Wecker und wirft ihn aus dem Bett. Das Ende der Traumwelt!
Ein anhaltender Applaus war Chor und Traumfänger sicher. Es mussten drei Zugaben gegeben werden , unter anderem mit „ Ein Männlein steht im Walde“ und „For the longest time „ Die Standing
Ovation" war dem Chor unter der Leitung von Daniela Meyer sicher. Nach dem Konzert gab es genügend Gelegenheit, bei Cüpli und offerierten Canapées mit den Sängern, den Sängerinnen und
natürlich dem Traumfänger zu diskutieren. Es gab auch die Anregung, mit dem Konzert auf eine kurze, regionale Tournée zu gehen. Dann könnten noch mehr Zuhörer/Zuschauer auch ausserhalb
Aarburgs von diesem tollen Kulturereignis profitieren.. (kma)
Aus dem Zeitungsausschnitt:
...So mitreissend wie die Stadtmusik spielte, so begeisternd war auch der
rhythmisch durchzogene Chorklang"
Das unvergessliche "Buona Sera" weckte nostalgische Erinnerungen an vergangene Zeiten, gemeinsam beschworen von der Stadtmusik mit Christian Sommer (Saxophon) als Solist und den zehn Stimmen des
Chors Nameless.
Ebenbürtige vereinten sich
Das Stück musste wiederholt werden, so schön war das Wiederhören. Darin erreichte das Musizieren der Stadtmusik mit dem Chor seinen Höhepunkt. Hier vereinten sich Ebenbürtige;
"So mitreissend und temperamentvoll wie die Stadtmusik spielte, so begeisternd waren der rhythmisch durchzogene Chorklang, die akzentuierte Stimmführung und die Reinheit der
Tonbildung.
Das gleiche gilt für die Chorvorträge. "Nameless" hat sich an diesem Konzert einen Namen als sämtliche gesanglichen Ansprüchen erfüllendes Ensemble geholt und die Stadtmusik als Big Band
ihren guten Ruf bestätigt".
(von Kurt Buchmüller ZT vom 12. April 2011)